Mit dem guten „Alten“ 997 4S über den Jaufenpass

Mit dem guten „Alten“ 997 4S über den Jaufenpass

16. März 2024 0 Von oezlem
Der Jaufenpass, 2094 Höhenmeter und jede Menge Kurven. Die 31 Kilometer lange Passstraße verbindet das Eisacktal mit dem Passeiertal. Eine traumhafte Strecke für Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer. 
Laut diverser Umfragen zählt der Jaufenpasss zu den Top-Ten der Alpenpässe. Die Landschaft ist herrlich, die Steigungen angenehm und die Straßenführung äusserst abwechslungsreich. Was will man mehr? Dann jagen wir mal den Porsche 997 4S drüber. 
Die Strecke von München nach Meran führt anständig über die Autobahn, aber wir bevorzugen die spektakuläre Abkürzung über den Jaufenpass. 
Zwar sommerlich, aber frisch bereift und mit Allradantrieb gehts über den buckligen Asphalt. Links und rechts türmen sich zwei Meter hohe Schneewände und die Sicht ist mehr als schlecht. Der plötzlich einsetzende Schneeregen kommt auch noch wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dazu. Die Schilder mit der Schneeketten-Empfehlung sind gut sichtbar und wurden mit einem innerlichen Kopfnicken zur Kenntnis genommen, nur sind grad keine Schneeketten in greifbarer Nähe. 🙂
Trotz der dramatisch, mystischen Verhältnisse locken die Kehren und man kann es nicht lassen, mit dem Gaspedal zu spielen. Je enger die Biegung, um so größer der Reiz. Die opulenten Kurven  ziehen sich im Zickzack auf den Berg hinauf. Leider ist uns der atemberaubende Ausblick auf die Alpen nicht vergönnt, es ist zu neblig. 
Der 997 4S hält sich gut, seine 355 PS werden von einem 3.8 Liter Motor erzeugt. Der Allradantrieb lässt den Wagen mit hoher Präzision um die Ecke biegen. Der Flickenteppich von Asphalt hindert den 4S nicht an seiner akkuraten Straßenlage. Mit fiesem Nachdruck könnte es gelingen den 997 4S leicht über die Vorderachse zu schieben, jedoch greift dann schon ziemlich flott das PSM (Porsche Stability Management) ein. Dabei verteilt die Visco-Lamellenkupplung, je nach Fahrsituation, die Kraft zwischen fünf und vierzig Prozent auf die Vorderräder. In Millisekunden wird der Vorderradantrieb aktiviert, sobald die Hinterräder an Traktion verlieren. 
Dezente „Drifts“ werden provoziert, dabei blinzelt das Hinterrad schon mal über den Hang, jedoch bleibt der Porsche 997 4S souverän in der Spur. Der Gedanke das PSM in die Pause zu schicken, sollte man lieber Walter Röhrl überlassen, oder mir :-). 
Der „betagte Onkel“ 997 4S ist nach wie vor ein geschätzter Sportwagen. Der Fahrspass wird nicht durch übermäßige Assistenzsysteme eingeschränkt, die Leistung ist zu respektieren und optisch bleibt er, meiner Ansicht nach, der schöne schlanke 911er.