
Unkomplizierter Winterfun mit den Swiss Crossblades – ich hab´s probiert !
Wintersport bedeutet mir eigentlich nicht viel, aber wenn man wie ich vor den Toren Münchens und ziemlich nah am Tegernsee lebt und den ständigen Blick auf die Alpen hat und diese dann auch noch zauberhaft weiß bedeckt sind, möchte man doch irgendwas damit zu tun haben. Bis vor sechs Jahren war ich eine schlampige Snowboarderin, stürzte und hab es dann endgültig sein lassen. Das stundenlange Pilgern zur Talstation und dass nervenzehrende Anstehen am Lift waren mir ebenfalls ein Dorn im Fleisch. Skitouren fand ich spießig und Schneeschuhwandern zu einseitig. Also gehöre ich eher zu den mauligen Wintersportlern, die aber trotzdem Schneespaß wollen.
Vor zwei Jahren bin ich ganz zufällig auf die Swiss Crossblades gestoßen. Schneeschuh, Tourenski und Ski in einem, easy-peasy und äußerst funny. Steigen, Fahren und Gleiten heißt es ganz prägnant auf der Homepage von Swiss Crossblades. Die 89 cm kurzen Skier, welche eine wannenartige Schneeschuhform haben, sind multipel einsetzbar und in Sekundenschnelle zu einem Tourenski mit Steigfell umgebaut. Dafür sorgt die glasfaserverstärkte Wendeplatte auf der unteren Seite der Crossblades. Sie passen in jeden Kofferraum und sind mit Softboot- oder Hardboot-Bindung verfügbar. Ich habe mich für die Softboot-Bindung entschieden. Durch einen Schiebemechanismus an der Bindung wird der feste Abfahrts- bzw. der lose Steigmodus ermöglicht.
Meine erste Tour profitierte bereits von der überragenden Flexibilität der Swiss Crossblades. Da es die Softboots leider nicht in den Wagen geschafft haben und im Flur stehengeblieben sind, war ich gezwungen, mit UGG-Boots einzusteigen, was jedoch wunderbar funktionierte. Die Softboot-Bindung kann auch mit festen Trekking- oder Wanderschuhen benutzt werden.
Die Wetterverhältnisse waren gut, ein bisschen mehr Schnee auf dem Boden hätte nicht geschadet, dennoch war eine spannende Mischung aus eisigen und frisch beschneiten Etappen geboten. Der Aufstieg war mäßig, aber konditionell anspruchsvoll. Die Swiss Crossblades kann man ernst nehmen, sie übermitteln eine solide Haftung und damit einen kraftvollen Abstoß. Die kurzen Schneeschuhe lassen Überquerungen von schmalen Wegen zu und man kann auch mal einen Haken schlagen.
Als Herausforderung entpuppt sich für mich allerdings die Abfahrt. Die kurzen Biester sind ganz schön schnell und die weichen UGG-Boots sind mehr als nachteilig beim Fahren und sollten nicht die Regel sein. Es gelingt mir, zwar überwiegend in der Pizza-Position, dennoch ganz gut. Der Wechsel der Steigfellseite auf die glatte Seite funktioniert wie geschmiert, wobei dafür der Ausstieg aus der Bindung erforderlich ist und man sich einen stabilen Stand suchen sollte. Mit ein bisschen Übung sind die Swiss Crossblades für jeden Spaß zu haben.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Schnittmenge der einzelnen „Disziplinen“ eine neue Sportart ergeben könnte. Es ist keine Schneeschuhwanderung, auch kein Skifahren und keine Skitour, es ist ein Hybrid von allem, aber doch anders. Kürzer, direkter, schneller und verzeiht Ungenauigkeiten und frustriert nicht aus Gründen des Nichtkönnens.